Kategorie-Archiv: Krisenbewältigung

triggerwarnungen – sei rücksichtsvoll! ein rant.

dies ist wohl mein wütenster text zu triggerwarnungen, vielleicht mein spitzester, aber es ist auch mein dritter. sicherlich wiederhole ich einiges. aber ich fühle mich ungehört, nicht ernstgenommen, meine kritik relativiert und in ein schema gedrängt, dass mich aggro macht, weil es viel zu eng ist.

um gleich zu beginn klar zu sein, weil das oft verloren geht: ich weiß sehr gerne worum es in texten, filmen, bildern geht. ich bin, wie schön öfter geäußert, ein großer fan von aussagekräftigen überschriften. da steckt nämlich keine erwartungshaltung und kein gesellschaftliches gewaltsam schützen system hinter, sondern einfach eine information. aufgrund dieser information kann ich entscheiden ob ich einen text lesen will oder nicht. weils mich triggern könnte, weil ich etwas anstrengend finde oder vielleicht auch einfach nur gerade kein bock habe etwas zu einem bestimmten thema zu lesen. über einem text der heißt: „frau vergewaltigt“ braucht ich keine triggerwarnung „sexualisierte gewalt“. also – ich habe nichts dagegen, dass wir alle informiert entscheiden können, was wir lesen wollen und was nicht, im gegenteil. also hört bitte auf so zu tun, als würde ich diejenigen, die triggerwarnungen befürworten, ins kalte wasser stoßen wollen oder gar personen verurteilen, die gerne wissen wollen, worum es in einem text geht weil sie informierte entscheidungen bevorzugen. Weiterlesen

Runde 3, the last one. Warum ich nicht mehr zu Selbstfürsorge(kritik) bloggen werde

Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile nicht mehr mit Selbstfürsorge(kritik), doch auf meinen letzten Text vom Oktober 2013  gab es in den letzten Wochen drei mir bekannte Bezüge. Das ist schön, weil ich mag wenn meine Texte Reibungsfläche bieten und freue mich, dass dieser Text doch länger in manchen Köpfen blieb. Ich danke! Ich dachte heute: vielleicht schreibe ich auch nochmal einen letzten Text zum Thema. Ich orientiere mich auch bei diesem Text nicht wirklich an den aktuellen, sondern mehr an einem Eindruck. Da ich in letzter Zeit viel lieber mit Haraway[LINK) spiele, soll sie mich auch hier begleiten, mit den drei Begriffen: Verortung, Verantwortung, Handlungsfähigkeit. Weiterlesen

Kritik der Selbst-Fürsorge. Plädoyer für einen kämpferischen Feminismus

Vor einem dreiviertel Jahr habe ich schon einen Text geschrieben zur Kritik der (Repro) Selbstfürsorge. Manches wiederholt sich sicherlich, manches ist auch neu. Aber ich habe schon damals darüber geschrieben, dass es um Kontrolle, Selbstzwang und Disziplinierung geht. Um Funktionsfähigkeit und Individualisierungen. Diesmal geht es nochmal näher um eine Problematisierung von „Fürsorge“, um einen normativen Gesundheitsdiskurs und eine schärfere Kritik an allem was „Selbstfürsorge und_vs_oder Aktivismus“ heißt. Es tauchen vermehrt Texte auf deutschsprachigen Blogs auf, die sich mit Krisen beschäftigen. Leider bedienen diese fast durchweg psychologisierende und pathologisierende Begrifflichkeiten. Selbstfürsorge macht da keine Ausnahme. Der Ursprung in christlichen Herrschaftspraxen fällt meist unter den Tisch, die gewaltvollen Zusammenhänge von Begriffen und Praxen, besonders mit der Psychiatrie, werden verharmlost. Ich möchte keine persönlich angreifen, die bestimmte Praxen fürs sich nutzt. Ich möchte mich selbst auch nicht von dem hier kritisierten ausnehmen, nur falls da eine drauf kommt. Es geht mir darum, Strukturen aufzuzeigen und feministische Praxis herrschaftlichen Praxen entgegenzusetzen, statt diese zu bedienen. Einige Gedankenfetzen aus meinen aktuellen Radikalisierungsprozessen. Weiterlesen

Sommer. Oberschenkel. Aua.

Viele tragen Kleider im Sommer (ich hab mir sagen lassen bei Hosen ist das wohl auch nicht selten) und die Beine berühren sich und dann frag ich mich, warum die einfach so normal weitergehen, während ich mir vor Schmerz auf die Zunge beiße. Niemand spricht darüber! Und dabei könnte es doch wirklich mal Thema sein. Ich dachte schon, mein Körper ist komisch, dabei dürfte doch immer wenn Reibung zwischen Oberschenkeln entsteht, eine Gestern habe ich auf einer Party dann mal zwei Freundinnen angesprochen und gefragt: Alta, ist das bei euch nicht so? Und was zum Teufel TUT IHR DAGEGEN? Und dann kam raus: Die haben das Problem auch. Ich bin gar nicht komisch. Aber beim was dagegen tun kamen wir nicht so weit, außer Hot Pants und Leggins, und erstere gibt es selten in Größen. Da hatten wir nun endlich über dieses Problem gesprochen, und nun? Weiterlesen

Gewalt benennen oder Triggerwarnungen die Zweite

Ich habe lange nichts geschrieben. Das gefällt mir nicht. Ich habe immer Angst, wenn ich nicht Schreibe. Angst, wieder meine Sprache zu verlieren. Angst, dass es so ist wie in dieser langen Zeit bis zum letzten Sommer, wo ich mich so wortlos gefühlt habe. Sprechen ist so wichtig für mich. Das ist wie atmen. Ohne drohe ich zu ersticken. Tausend Themen schwirr(t)en mir im Kopf rum und dann schreibe ausgerechnet einen Text über Triggerwarnungen, obwohl ich doch über Homophobie, Beziehung_en und ganz viel mehr schreiben wollte. Beim letzten Mal schrieb ich dass ich das akzeptieren kann, wenn Personen Triggerwarnungen setzen, aber nicht selbst tun werde. Inzwischen sehe ich das ein wenig anders. Ich merke dass ich jedesmal sehr wütend werde, wenn ich Triggerwarnungen und „Splashing“ (also Sternchen statt Vokale) sehe. Und ich ich habe mich gefragt warum. Und warum jetzt. Mir fällt das doch schon lange immer wieder auf bei Texten. Und macht mich wütend. Beim Ansprechen habe ich das Gefühl es ist so wie: Oh interessante Perspektive – aber wir machen doch sicherheitshalber lieber weiter wie bisher. Weiterlesen

wahnsinnswut oder therapieordner dreieinhalb

ich bin so wütend. wütend wütend wütend.

es ist gut dass dieses gefühl da ist. ich las gerade in der autobiografie von beth ditto und kam an die stelle im krankenhaus. wo die ganzen irren sind. die gewalt erlebt haben. und dann nicht mehr so einfach rauskommen. und fragen von männern gestellt bekommen. sie schreibt, dass das der ort wäre wo eine wohl nach gewalterfahrungen landen würden. und was das denn bringen würde.

und dann wurde ich wieder so wütend. wütend wütend wütend.

ich habe keine lust auf noch eine therapie. Weiterlesen

Für mehr Politisierung von (psychischen) Krisen. (Repro-)Selbstfürsorge ist leider nicht emanzipatorisch.

Heute ein wenig Kritik beim Steinmädchen: Feminismus aus Notwendigkeit, der Backlashblues der Mädchenmannschaft, Reproselbstfürsorge- und Burnoutskritik – und zum Schluss ein wenig Flussmetaphorik. Ich experimentiere wie immer mit Gedanken rum. Auf grobe und auch feine Denkfehler gerne aufmerksam machen. 😉

Feministin aus Notwendigkeit

Ich bin nicht Feministin, weil ich keine anderen Hobbies habe. Ich bin nicht Feministin, weil ich da gesellschaftlich sonderlich viel Ansehen habe. Auch nicht, weil mir keine anderen politischen Betätigungsfelder einfallen. Ich bin Feministin aus Notwendigkeit. Oft würde ich auch gerne was anderes machen. Das Leben leichter nehmen. Nicht überall Sexismus sehen. Weiterlesen

Krisenbewältigung, the feminist survival guide und ein Bullshitbingo-Preis

Dieser Text bietet kreative Umgangsformen mit (Winter)krisen und was sonst noch dazu gehört. Und wie schon mal hier erwähnt, Selbstfürsorge muss nicht immer aus tiefster Selbstliebe geschehen. Einfach machen reicht schon. Und weiter unten könnt ihr lesen wie ihr einen Preis von mir gewinnen könnt. 😉

Es ist Winter. Ich mag kalt und ich liebe Schnee. Aber das reicht nicht. Es ist die ganze Zeit Dunkel und die Überlastung des letzten halben Jahres macht sich bemerkbar. Ergo: Ich bin erschöpft. Ich schaffe es nicht zur Uni zu gehen. Menschen überfordern mich. Gedankenspiralen.
Frauenkampftag jeden Tag!Als noch Schnee lag, war es ein bisschen einfacher. Ein Butler-Podcast gehört fürs Seminar und dabei ein Frauenkampfzeichen in den Schnee getreten. Einfach so, ganz allein, für mich. Ich glaube mir fällt es schwer mich auf Menschen zu beziehen, weil das immer so viel Unsicherheit in mir auslöst. Mir fällt es dann leichter, was zu tun. Irgendwas, was für mich sichtbar und greifbar ist. Meditation ist ja so gar nicht meins. Mehr zum schreiend weglaufen.

Gestern wollte ich mich in der Badewanne ertränken. Weiterlesen

Performative Krisenbewältigung

Was tun, wenn die Psyche mal wieder Achterbahn fährt und mir von den Loopings kotzübel wird? Ich bin damit immer noch völlig überfordert. Als Jugendliche habe ich gelernt Aggressionen gegen andere sind böse. Und als Kind habe ich schon gelernt, dass ich nichts wert bin. Jap, Schule ist scheiße. Einself.
Also was tun, wenn es mit scheiße geht, wieder alles zu viel war und ich nicht weiter weiß? (Also außer den Klugscheißerinnenmodus für mich zu aktivieren und zu erklären, warum Patriarchat und Leben eh daneben und nicht zu reparieren ist.)
Irgendwann habe ich mal diese blöden Sprüche wie „Du musst dich erst selbst lieben“ (bitte dazu eine quäkige, hohe Stimme vorstellen) ignoriert und es andersrum versucht: „Hey, ich hab ne Verantwortung für mein Leben. Muss ich mich wohl auch drum kümmern. Muss es ja nicht gern tun.“
Darin bin ich ziemlich professionell geworden. Geübt. Und manchmal tu ich es sogar gern.
In der Regel sieht es aber etwas…ungelenkaus.

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