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lach doch mal

ein lächeln kostet nichts
günstiger als strom
und spendet mehr licht
erhellt sogar das innen

ein lächeln kostet nichts

außer
meinen körper
meine wahrnehmung
und meine selbstachtung

die fähigkeit zu sagen,
wenn etwas nicht okay ist
die fähigkeit,
das überhaupt zu merken

fremdkörper

wenn ich mir vor augen führe
-geführt kriege-
wer wann wie viel
über körper von frauen* bestimmt
reproduktion
sexualität
wann wer mit wem
diäten
medikamente
selbst kleidung
-ganz im alltag festgeschrieben-

dann möchte ich schreien
mir wird schlecht
wenn frauenkörper
-frauen*leben-
vereinnahmt werden
mit gewalt
hineingezwungen wird

ich möchte schreien
geht weg!
meins! meins! meins
nein!
und
stop!
ganz laut
wieder und wieder
damit ich diesmal
damit ich heute
-endlich-
gehört werde

aber niemand hört dieses
NEIN.
dabei ist es doch
so laut

und ich fühle mich weiter
hilflos

ohn-mächtig

es zerreißt mich
weil ich wieder
und wieder
und wieder
erinnert werde

das mein körper
mir nicht gehörte

-nicht gehört-

menschenglueck

regentropfen gleiten die scheibe
entlang
träume entschwinden
fenstertod
recht in reih und glied
hassgefickt
sonnenblausee
grünwiesenwalderde
knall gegen die wand
aufpralltod
lebensfassadenzerstörungswut
splitterglas
tod den tränen
fratzengrinsen

Nirgendwo

Die Welt gleitet dahin.
Bäume ziehen vorbei, Häuser und Bauten.
Von Fern erklingt das Rattern des Zuges.
Ein Zug ins Nirgendwo.
Gefüllt mit gesichtslosen Wesen.
Sie starren geradeaus, die Hinterköpfe der Mitfahrenden an.
Hier und dort verstummen die Geräusche und Organmassen erheben sich, verlassen den Zug.
Gehen ins Nichts.
Verlassen die Fahrt ins Nirgendwo.
Bewegen sich mechanisch, ihr Körper ist voll funktionsfähig.
Es gibt kein Ziel.
Alles fließt, der Zug fährt und hält an.
Die gesichtslosen Köpfe starren.
Sie wissen nichts von einander.
Gemeinsam fahren sie ins Nirgendwo.