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Butterbrotpapier

Wüste.
Endlose, flache Wüste.
Wüste aus Butterbrotpapier.

Manchmal ein Hügel.
Aufgeblasene Hülle.

Tritt drauf, die Luft entweicht.

Wut im Bauch,
zerknittere das Papier.
Bewegung.
Muster.
Lebendigkeit.

Das Papier zerreißt.

Immer wieder ein neuer Versuch
Aufpusten
Platttreten
Formen
Zerreißen.

Die Wüste aus Butterbrotpapier
Fetzen, Macken, Risse.
Leere.
Leere, gefüllt mit Chaos.

Du
Du, wo bist du?

Hörst du sie nicht rufen, die Wüste?
Weißt du nicht, dass sie alles Leben verbrennt?
Eine Wüste aus Butterbrotpapier kann nicht lebendig sein.

Komm.
Komm her zu mir.

Gib mir eine Form.
Gib mir eine Funktion.
Gebrauche mich, fülle mich, benutze mich.

Kalt.
Einsam.
Wüstenlandschaft
aus zerstörtem Butterbrotpapier.

Nirgendwo

Die Welt gleitet dahin.
Bäume ziehen vorbei, Häuser und Bauten.
Von Fern erklingt das Rattern des Zuges.
Ein Zug ins Nirgendwo.
Gefüllt mit gesichtslosen Wesen.
Sie starren geradeaus, die Hinterköpfe der Mitfahrenden an.
Hier und dort verstummen die Geräusche und Organmassen erheben sich, verlassen den Zug.
Gehen ins Nichts.
Verlassen die Fahrt ins Nirgendwo.
Bewegen sich mechanisch, ihr Körper ist voll funktionsfähig.
Es gibt kein Ziel.
Alles fließt, der Zug fährt und hält an.
Die gesichtslosen Köpfe starren.
Sie wissen nichts von einander.
Gemeinsam fahren sie ins Nirgendwo.

Einsamkeit

der dunkle wald
allein

verloren
eilt sie umher
sucht den ausweg
aus der Finsternis

äste knacken
tiere rascheln im gebüsch
nimmt sie von ferne wahr
es ist nicht wirklich

und in der nacht
verliert sie sich
in tiefer einsamkeit