Heute hatte ich wieder sowas gemacht. So etwas gemacht, was ich nicht mehr machen will. Ich habe versucht, nicht zu existieren. Ich habe versucht so wenig Umstände zu machen, als würde es mich nicht geben. Ich will keine Umstände machen. Ein Satz, den ich zumindest häufig sage. Keine Umstände machen wollen, niemanden beanspruchen, keiner_m zur Last fallen, unkompliziert sein, eine Bereicherung, keine Anstrengung sein wollen. Die Angst davor, Raum einzunehmen. Bis hin zum Versuch, zu verschwinden, unsichtbar zu sein, nein noch besser: Nicht zu existieren. Weiterlesen
Kategorie-Archiv: Unsortierte Gedanken
wenn die welt kopf steht
ich versuche wieder zu schreiben. worte zu finden für die mir unbegreifliche welt in der ich jetzt lebe. worte für die irritationen und die schmerzen, die diese welt auslöst – gerade weil sie so schön ist.
diese völlige irritation, wenn mich menschen plötzlich mögen. einfach so. da stehe ich vor wie so ein auto und kapiers nicht. ich versuche mir logisch herzuleiten, dass ich ja auch humor habe, über vieles nachdenke und sowas. aber all das löscht die irritation nicht aus. Weiterlesen
take pride in your tears
…niemals als schwäche darlegen lassen, was eigentlich eine stärke ist.
es könnte sich als höhepunkt von peinlichkeit einsortieren lassen, vor lauter leuten loszuflennen – gerade wenn von dir souveränität erwartet wird. als demütigend, schwach, hypersensibel und was nicht noch alles.
emotionalität ist anstrengend, aber es gibt viele gründe dafür. und wenn sie in einem kontext passiert, nennen wir ihn wissenschaft, wo diese nicht gerne gesehen wird, macht es das noch anstrengender.
doch wie absurd ist das in einer gesellschaft, die an so vielen punkten so scheiße ist. und wenn das mal weh tut, dann heißt das letztendlich auch nur, dass die realität nicht hinter einem wattebausch von internalisierter kackscheiße verschwindet.
dies ist ein ganz kleines plädoyer.
denn auch tränen lassen sich mit stolz tragen.
aus dem alltag
vorgang nicht möglich
Kartenzahlung girocard
EUR 7,98
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Vorgang nicht möglich
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Gedankenfetzen aus der Hölle
Ein paar Abendgedanken zu homophoben Auseinandersetzungen in der Verwandtschaft und dem Umgang damit.
Die Sache mit dieser sexuellen Orientierung. #idpet hat da bei mir auch ganz schön was durcheinander gewürfelt. Manchmal fällt es mir schwer, mit der Welt wie sie ist umzugehen, weil alles in mir da einfach nur mit einem großen Fragezeichen sitzt. Wo ich sonst es als eine Stärke von mir bezeichnen würde, mich in die unterschiedlichsten Denksystem einzufinden, gelingt es mir gerade bei (religiöser) Homophobie nicht. Weiterlesen
Nichtsprechen
Manchmal ist da dieser Wunsch. Der Wunsch, nichts gesagt zu haben. Der Wunsch, sexistisch-homofeindliche Kackscheiße nicht angesprochen zu haben. Vor ein paar Tagen stand ich da, starrte Personen an und dachte: Wenn ich nichts gesagt hätte, könnte ich dann jetzt freundlich grüßen, hallo sagen und Small Talk führen? Wenn ich nichts gesagt hätte, wüsste ich dann, wie sehr kackscheißig diese Personen sind? Weiterlesen
auf grundeis
es fällt mir zur zeit schwer worte zu finden. vor allem für hier. ich weiß nicht was ich gerade hier schreiben, hier sagen, erzählen mag. es passiert so viel hier, das hält mich in atem. belastet mich. ich habe das gefühl viel schlaf zu brauchen. meine vergangenheit und gefühle stehen gerade nicht im vordergrund, sondern das, was konkret in meinem leben passiert.
darüber kann ich nicht so einfach schreiben. das betrifft andere menschen mit. oder kann mir angehängt werden. manches geht aus ethischen gründen nicht, manches darf ich rechtlich nicht.
aber es zerrt an mir. wenn es nicht von hinten kommt schlägt es von vorne zu. Weiterlesen
Geschützt: Ich kann nicht atmen
Hetenperformance
Edit 17.12.12: Dies ist kein ausdifferenzierter Beitrag über Heterosexualität oder gar eine Anleitung dazu, wie heterosexuelle Menschen ihre Beziehungen moralisch korrekt leben sollen. Es geht weder um Moral noch um Anweisungen, sondern darum eine ständige Überrepräsentanz von heterosexueller paarnormativen Bezeihungsform in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Einfach ein paar unsortierte Rage-Gedanken zu bestimmten Inszenierungen, die durch die eigene Vormachtsstellung andere Formen von zwischenmenschlichen Beziehungen und Liebe unsichtbar machen. Ich kann euch nicht sagen wie ihr eure intimen Kontakte gestalten sollt, ich kann nur sagen, was mich in den letzten Tagen und Wochen aufregte, weil es ganz viel klein macht, was mir wichtig ist – gepaart mit “aggressiver” Rumspekuliererei. Wenn euch das nicht passt, lest besser ab jetzt nicht weiter.
Facebookpassivität
Zum xten Mal an diesem Tag öffne ich den Browser, gehe auf Lesezeichen, Blogs, Facebook. Ich logge mich ein. Keine neue Nachrichten. Keine neuen „Gefällt mir“ Informationen.
Ich logge mich wieder aus. Damit Facebook nicht verfolgt, auf welchen Seiten ich mich noch herumtreibe. Dabei sind es immer dieselben zwei, drei Blogs und Foren. Nach 10 Minuten bin ich mit allem durch. Keine Neuigkeiten.
Ich fange von vorne an. Diesmal klicke ich mich nach dem Einloggen auf Facebook durch die Pinnwände. Hinterlasse hier und da ein passives „Gefällt mir“. Entdecke wochenalte Einträge, die mir plötzlich was zu sagen scheinen. Passiv-aktiv.
Beim nächsten Durchlauf fange ich dann an, die youtubevideoeinträge durchzuhören. Interessante Musik hören meine Freund_innen. Schöne Texte, spannende Diskussionen. Einige Sachen langweilen mich, andere bringen mich dazu den Button zu drücken, wenige berühren mein Herz.
(Warum fühle ich mich nur so verloren?)
Facebook-Langeweile-Geklicke. Warten, dass etwas passiert, jemand mich anspricht, etwas verändert.
Von Facebook und den anderen passiv-sozialen Netzwerken geht es dann weiter zu Kino x punkt to.Es ist wie totstellen. Den letzten Rest Leben absaugen. Vorzugweise Serien. Humorvoll oder tieftraurig. Von den Kurzen, 20-Minütigen – meistens die lustigen – lassen sich sehr viele an einem Nachmittag gucken. Die Längeren ermöglichen tieferes Wegtauchen, haben jedoch eventuell nicht den schönen Oberflächen-Effekt. Passiv-passiv. Jede Aktivität aufgegeben.
Keine Zeit zum Lebendig sein. Warten, dass etwas passiert. Warten, dass sich was ändert. Warten, dass die Vergangenheit in einem Sumpf verschwindet, tief in den Morast gezogen wird und nie wieder zum Vorschein kommt.
Ich kann Menschen nicht leiden, die so passiv sind. Sollen die doch ihren Arsch hochkriegen und was in ihrem Leben verändern! Die Wut auf mich selbst auf andere projiziert. Passiver Veränderungswille.
Passt so gar nicht zu meinen politischen Ansprüchen der aktiven Veränderung der Verhältnisse. Vielleicht habe ich morgen genug Energie dazu. Bis dahin überprüfe ich mal wieder meinen Account, ob sich nicht vielleicht doch etwas verändert hat.