In der nächsten Zeit werde ich hier in drei Teilen ein Arbeit von mir veröffentlichen mit dem Titel: “Psychiatrisch-Patriarchale Kontrolle. Kontinuitätslinien der Konstruktion von Devianz bei Frauen durch die Kategorie “Wahnsinn”.” Dabei geht es darum, die Auseinandersetzung um “Ver-rücktsein” in einen historischen Kontext zu betten, und sich heutige Praxis in Therapie und Psychiatrie im Zusammenhang mit der generellen Konstruktion von abweichendem Verhalten anzuschauen.
Im ersten Teil geht es um historische Grundlagen zur Her(r)stellung von Norm, Wahnsinn und Gesellschaft sowie die krankhafte Abweichung Frau(tm). (Verzeiht die Sprache und manche Hinweise auf Selbstverständlichkeiten, ich habe diesen Text in einem anderen Kontext geschrieben.)
Dass spannende an der Beschäftigung mit Frauen und Psychiatrie ist, dass sich daran klassische Themen der Frauenbewegung wie Unterdrückung, Fremdbestimmung und Kontrolle von Männern über Frauen verdeutlichen lassen.2 Bei der Analyse werde ich mich an ein soziales Modell von Wahnsinn halten, nicht an ein medizinisches Modell. Damit wird nicht der Wahnsinn selbst sondern die Konstruktion in den Fokus gerückt.[…]
„A women who is unhappy, angry and withdrawn may be told by a psychiatrist that her hormones are in a flux, by a psychologist that her cognitions are faulty, by a sociologist that her enviroment is responsible, or by a psychoanalytic therapist that she is repressing her unconscious desires.“1 Weiterlesen