Kategorie-Archiv: Kackscheiße

Mobbing. Hate-Gedankenspiralen und Angst vor Menschenkontakt

Versteht mich nicht falsch. Das ist kein Text gegen Ausschluss. Ausschluss ist super wichtig, wenn es einen politischen Hintergrund gibt. Es kann gute Gründe geben, mit Menschen nicht reden zu wollen. Aber hier geht es um was anderes. Hier geht es um eine Erfahrung von mir. Eine grausame Zeit. Ich teile das mit euch. Auch die Selbstverachtung, die in mir immer noch Raum einnimmt. Hate-content. Vielleicht wollt ihr auch was teilen. Ich bitte darum. Auch um Links auf eure Texte. Aber es geht nicht um von einer emanzipatorischen! Politik gewollte Ausschlüsse. Sondern um eine willkürliche Gewalt, die mein Leben krass geprägt (und für lange Zeit ruiniert) hat. Diesen Text stückel ich seit Monaten zusammen. Ich bin immer noch nicht zufrieden. Weil ich keinen Ausdruck finde. Aber hier ist ein Versuch. Wenn ihr es lieber literarisch wollt: Nicht da, nicht Pusteblume (hier auch vorgelesen) Hässlich und Felsgestein.

Diese plötzlichen Hassmomente. Wo ich innerlich aufspringe und mir so heftig schaden möchte, weil ich „wieder alles falsch gemacht habe“. Weil ich verunsichert bin und voller Panik. Immer so wie ein heftiger Schlag ins Gesicht. Zack, und diese Gefühle, dieser Selbsthass ist wieder da. Ich mag mich nicht mehr hassen. Ich mag nicht mehr Selbsthass als Schutzmantel nutzen. Schön nochmal einen Seitenhieb gegen sich selbst, dann müssen andere das nicht übernehmen. Haha, ich war die erste, ich kann kontrollieren wer mich verletzt. Ätschibätsch.

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Hetenperformance

Edit 17.12.12: Dies ist kein ausdifferenzierter Beitrag über Heterosexualität oder gar eine Anleitung dazu, wie heterosexuelle Menschen ihre Beziehungen moralisch korrekt leben sollen. Es geht weder um Moral noch um Anweisungen, sondern darum eine ständige Überrepräsentanz von heterosexueller paarnormativen Bezeihungsform in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Einfach ein paar unsortierte Rage-Gedanken zu bestimmten Inszenierungen, die durch die eigene Vormachtsstellung andere Formen von zwischenmenschlichen Beziehungen und Liebe unsichtbar machen. Ich kann euch nicht sagen wie ihr eure intimen Kontakte gestalten sollt, ich kann nur sagen, was mich in den letzten Tagen und Wochen aufregte, weil es ganz viel klein macht, was mir wichtig ist – gepaart mit “aggressiver” Rumspekuliererei. Wenn euch das nicht passt, lest besser ab jetzt nicht weiter.

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Externalisierung von Gewalt gegen Frauen

Zum Teufel mit der verdammten Externalisierung von Gewalt gegen Frauen. Immer woanders. Andere Länder. Im Park. Bloß nicht im Alltag. Bloß nicht bei den Männern, die Umfelder gestalten. Alles die Frauen. Ich krieg das kotzen wenn ich sowas lese und höre.
Erst gestern live auf einer Veranstaltung zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Der Inhalt ging von „Früher war es ja viel schlimmer“, „in arabischen Ländern ist es voll krass“, „meine muslimische Freundin“ und „damals als ich in Kolumbien war“ bis zu „das trifft ja aber auch auf Männer zu“, „Frauen sind nunmal schwächer“, „diese Zahlen zweifel ich an“ und „Kachelmanns Freundin hat ja auch ihren Fankreis“. Weiterlesen

„Homosexualität ist vor allem eine Beziehungsstörung.“

Mir wurde ein bisschen schlecht als ich die Broschüre der Freien evangelischen Gemeinde zum Thema Homosexualität öffnete. Sieht genauso aus wie die zum Thema „sexuellem Missbrauch“. Und das war unterirdisch. Dazu aber ein anderes Mal etwas. Warum lese ich sowas? Weiterlesen

Faktencheck? Arschlochtag mit Kachelmann

Gestern war ein Arschlochtag. Gestern ging es nach Frankfurt, um den aktuellen Kachelmann Prozess kritisch zu begleitet. Ich bin dem Aufruf der Intiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt : „Die ,Opferindustrie’ bittet zum Faktencheck“. Ich habe mich auf vieles eingestellt. Aber wohl nicht auf diesen Presserummel. Wir waren etwa Frauen* die schon vor dem Gebäude protestierten. „1xFaktencheck“ bitte. Ich kannte die Initiative bisher nur aus dem Internet und wollte eigentlich vor allem beobachten. Daraus wurde nichts. Weiterlesen

Die Mädchenmannschaft, meine ersten Schritte im Netzfeminismus und ein Plädoyer für mehr Parteilichkeit

Ich bin noch nicht lange im Netzfeminismus unterwegs. Klar, Mädchenmannschaft habe ich schon vorher gelesen. Und meinen Blog betreibe ich seit 2007. Es war mehr eine persönliche Geschichte. Gedichte und Prosa die ich geschrieben habe, um anderen Menschen zu zeigen, was mich beschäftigt. Literatur zu veröffentlichen.
Weniger direkt politisch.
Vor wenigen Monaten fingen durch eine Verlinkung auf der Mädchenmannschaft Menschen an meinen Blog zu lesen. Weiterlesen

Am guten Geschmack vorbei – ZDF & Fans

Ich tu mir schwer zu dem Thema was zu schreiben. Weil ich denke das ist alles schon so über… Tausendmal gehört, so oft diskutiert und gestritten und kein Lernerfolg. Und ich seh mich als Feministin ohne Lehrauftrag. Kein Bock drauf. Also gibts auch hier mehr ein Auskotzen. Damits nicht in meinem Kopf bleibt. Weiterlesen

gegen die Natur – und dann auch noch aggressiv

Das was jetzt kommt ist nicht neu, nicht kreativ, nicht besonders verarbeitet, es ist einfach nur wieder mal beschissener Alltag. Auch in den Seifenblasen.
In einem Raum wo ich mich austauschen will, wo ich über Verletzungen reden möchte, Support suche – da trifft es mich jedesmal wieder wie ein harter Schlag vor die Brust und alles zieht sich zusammen wenn Personen so krassen homofeindlichen Scheiß von sich geben. Natürlich sind sie ach so tolerant.
Aber es lässt sich ja auch gerne nochmal und nochmal darauf hinweisen, dass EIGENTLICH ja nur Mann und Frau zusammengehören. Von der Natur so gewollt. Selbstverständlich würde das nicht heißen, dass man das nicht akzeptiert. Aber es ist eben widernatürlich. Und deswegen sollten sich die Homos nicht so laut verhalten und ihre Lebenseinstellung so weit verbreiten…
Ich brauch eigentlich nicht zitieren. Und auch keinen Blogtext drüber schreiben. Alles schon so oft gesagt, so oft zitiert, so oft analysiert und auseinandergenommen.
Gerade werde ich müde davon. Ich will das nicht.
Und vor allem will ich das nicht in Räumen, die für mich einen sicheren Ort da stellen sollen, ob nun online oder in physischen Räumen. Wenn ich über Seelenwunden reden möchte, dann suche ich mir einen Ort dafür, wo andere vielleicht ähnliche Narben haben. Damit ich mir nicht so vereinzelt vorkomme. Weniger ohnmächtig.
Wenn ich das tue und dann stehe ich plötzlich vor einer Wand von Gewalt und kriege den Eindruck vermittelt, die hysterische Irre zu sein, die nicht friedliche Diskussionen führen kann, zu empfindsam ist, zu aggressiv. Dann weiß ich einfach nicht wohin und nicht wie reagieren wenn die andere Person so viel Macht und Ansehen hat und ich die kranke, widernatürliche Verrückte bin.
Das macht mich wieder ohnmächtig. Und ich wollte doch nicht mehr ohnmächtig sein.
Ein Blogtext über alltäglichen Hass. Wie gesagt. Schon hundertmal gehört. Und trotzdem tut jeder einzelner Schlag wieder weh. Und einen Umgang hab ich immer noch nicht. Kackscheiße die Tausendste.
Ich hab so kein Bock mehr.

nur ein bisschen daneben

Wenn ich so eine Werbung sehe, weiß ich gar nicht wo anfangen vor Wut. Ist es leicht zu haben oder die kleine Dicke oder dieses kack Reicht doch? Wieso wird Werbung beim dem Versuch, ach so witzig zu sein, so schnell zu sexistischem Müll? Fatshaming, Sexismus, von Konsensgedanken weit entfernt und sowieso werden nur Männer angesprochen. Welche Frau trinkt auch schon Bier.
Sie ist schließlich das Objekt, dass es zu haben gibt. Oh, pardon, es geht natürlich nur um die Bierflasche, ich nehme das wieder viel zu persönlich.
Das bisschen Sexismus.
Sexismus ist eine theoretische Analysekategorie und hat selbstverständlich nichts mit meinem Leben zu tun.
So fühle ich mich oft dargestellt, wenn ich so eine verdammte Mistwerbung in der Hand halte, mich laut darüber aufregen will und manchmal dann doch schnell verstumme. Die überempfindliche Dicke. Eine Rolle, auf die ich kein Bock habe.
Ich glaub, ich würde mir andere Reaktionen von den Menschen um mich herum wünschen. Alle Seiten herausreißen. Die Hefte wegwerfen. Malen, kleben, basteln. Oder auch nur drüber auskotzen.
Egal was, nur eine Reaktion wäre cool. Eine Reaktion, die mir nicht das Gefühl gibt, selbst das Problem zu sein.